Neue Fide Regeln

(Von der Vlbg. Schachhomepage, Betrifft Jeden Schachspieler)

 
9.2 Anhang B zur TuWO – Spezielle FIDE-Regeln
 
Die Regeln der FIDE sind auf der FIDE-Homepage („laws of chess“) abrufbar.
Einige spezielle Regeln sind im Folgenden kurz angeführt.
 
Details bei weiterlesen....

 

Neue Fideregeln

 
1. Bedienung der Uhren (Artikel 6)
Die Uhr ist mit der gleichen Hand zu bedienen, mit der der Zug ausgeführt wurde (mit Finger, nicht mit
einer Figur!). Es ist einem Spieler verboten, den Finger auf oder über dem Knopf zu halten.
Die Spieler müssen die Schachuhr angemessen betätigen. Es ist verboten, gewaltsam auf sie zu schlagen,
sie in die Hand zu nehmen oder sie umzuwerfen.
Den Platz der Uhr entscheidet ausschließlich der SR
.
Zum Rundenbeginn wird die Uhr des Spielers mit Weiß in Gang gesetzt, auch wenn beide Spieler nicht anwesend sind
Ein Spieler darf die Uhr nur dann in die Hand nehmen und abstellen, wenn er den SR betreffend einer Reklamation verlangt.
 
2. Zeitnot (Artikel 8)
Zeitnot ist definiert, wenn ein Spieler vor einer Zeitkontrolle weniger als 5 Minuten Restzeit hat. Ausgenommen davon sind Partien,
bei denen kein Schreibzwang besteht, und Partiephasen, in denen der Spieler pro Zug einen Zeitaufschlag von mindestens 30 Sekunden erhält.
Ist ein Spieler in Zeitnot, muss er nicht mehr schreiben.
Nach Ablauf der Zeitnotphase muss der Spieler sofort auf seine Zeit die noch nicht notierten Züge auf seinem Partieformular vervollständigen.
Müssen beide Spieler nicht mehr schreiben, dann schreibt ein Schiedsrichter mit.
Unmittelbar nach Ablauf der Zeitnotphase sind die Partieformulare von beiden Spielern zu vervollständigen.
Der Schiedsrichter greift nicht ein und gibt vor Ende der Zeitnotphase keinerlei Auskunft.
Der Schiedsrichter kontrolliert nach dem Ende der Zeitnotphase, ob die geforderte Anzahl der Züge erreichtwurden,
im Zweifelsfall muss die Partie rekonstruiert werden.
 
3. Remisreklamation (Artikel 9)
Eine Remisreklamation erfolgt, indem ein Spieler vor Ausführung seines Zuges beide Uhren anhält und beim
Schiedsrichter die Remis-Reklamation vorbringt. Eine Remisreklamation ist berechtigt:
nach 50 Zügen ohne Bauernzug und Figuren schlagen (50-Züge-Regel)
bei dreimaliger Stellungswiederholung (nicht Zugfolge)
wenn eine Stellung entstanden ist, aus welcher ein Matt durch keine erdenkliche Folge von regelgemäßen Zügen,
selbst bei ungeschicktestem Spiel, erreichbar ist (technisches Remis).
 
4. Endspurtphase (Quick-Play-Finish, FIDE-Richtlinie III)
Wenn der Gegner keine Anstrengungen unternimmt, die Partie mit normalen Mitteln zu gewinnen oder wenn die
Partie mit normalen Mitteln überhaupt nicht zu gewinnen ist, kann ein Spieler mit weniger als 2 Minuten
Restbedenkzeit, solange seine Bedenkzeit noch nicht verbraucht ist, die Uhren anhalten, den Schiedsrichter
herbeirufen und ein Remis beantragen.
 
Falls der SR den Partieverlauf auch so beurteilt, erklärt er die Partie für remis. Andernfalls schiebt er seine
Entscheidung hinaus oder lehnt den Antrag ab. Falls der SR seine Entscheidung hinausschiebt, darf er dem
Gegner zwei Minuten Zeitgutschrift geben und die Partie (nach Möglichkeit) weiter beobachten.
Sobald die Bedenkzeit eines Spielers abgelaufen ist, entscheidet der SR das Ergebnis.
 
5. Das Verhalten der Spieler (Artikel 11)
Ein Schachspieler unternimmt nichts, was dem Ansehen des Schachspiels abträglich sein könnte.
Während des Spielverlaufs ist es verboten, irgendwelche Ratschläge, Notizen oder Informationsquellen zu
verwenden. Eine laufende Partie darf auch nicht außerhalb des Turniersaals analysiert werden.
Es ist verboten, den Gegner auf irgendwelche Art abzulenken oder zu stören.
Eine andauernde Weigerung eines Spielers, sich an die Regeln zu halten, wird mit Partieverlust oder
Turnierausschluss bestraft.
 
6. Regelwidrige Züge und Zeitüberschreitung 14
Die FIDE hat mit 1.1.2018 die Regeln für Schnell- und Blitzschach weiter an die Turnierregeln angepasst.
Dies brachte einschneidende Änderungen der bisherigen Gepflogenheiten besonders beim Blitzschach.
 
Ein regelwidriger Zug wird mit der Zeitgutschrift für den Gegner von 2 Minuten, bzw. 1 Minute beim
Blitzschach, bestraft.
Erst der 2. regelwidrige Zugverliert die Partie!
 
Zu regelwidrigen Zügen zählen:
ein unmöglicher Zug
einen Bauern auf die letzte Reihe zu ziehen und ohne Umwandlung die Uhr drücken
Züge zweihändig auszuführen (rochieren, schlagen, umwandeln)
Ohne einen Zug auszuführen die Uhr drücken Zeitüberschreitung muss
vom Schiedsrichter oder Spieler reklamiert werden.
Das bedeutet, dass das erste gefallene Blättchen zählt,
so dass es zumindest bei elektronischen Uhren immer einen klaren Sieger gibt.
 
Voraussetzung ist aber, dass der Spieler mit einer Folge von regelgemäßen Zügen den gegnerischen König
matt setzen kann, ansonsten ist die Partie remis.
 
Stand: 21.2.2018